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Teamtreffen der Jungen DLG in Frankfurt am Main

Aufmerksam und achtsam das Unternehmen führen

Fachkräftemangel – Ein Glücksfall?

Wie sieht der perfekte Arbeitsplatz aus? Vielleicht ist das Gehalt am Ende gar nicht so entscheidend, stattdessen kommt es viel mehr auf Arbeitsklima, Wertschätzung und eine gute Work-Life-Balance an. Über diese Fragen tauschten sich in Workshops die Hochschul-Teams der Jungen DLG im November 2024 im DLG-Haus aus. Professionell leitete Berater Bertram von Czettritz die intensive Gruppenarbeit.

Das jährliche DLG-Teamtreffen der Hochschulen fand Ende November 2024 in Frankfurt am Main statt. 15 Studierende trafen sich am Freitagnachmittag, um das Wochenende mit einer Betriebsbesichtigung auf Pauls Bauernhof in Hofheim-Wallau zu beginnen. Der Familienbetrieb produziert Erdbeeren, Heidelbeeren und Himbeeren, und im Herbst stehen die Kürbisse und Kartoffeln auf dem Programm. Es gibt einen Online-Shop und einen Hofladen. Für die Kunden ist der Hofbesuch ein Event, man kann Beeren selbst pflücken, es gibt ein Mais-Labyrinth, ein Kürbisfest und vieles mehr. Die Beeren werden im Rhein-Main-Gebiet an Ständen verkauft. Nach vielen spannenden Betriebseinblicken und guten Gesprächen ging es anschließend ins DLG-Haus nach Frankfurt-Rödelheim.

Hier fand die Sitzung zur Teamstrategie 2025 statt. Christina Vogel, Projektleiterin der Jungen DLG, und Erik Guttulsröd, stellvertretender Geschäftsführer des Fachzentrums der DLG, begrüßten die Gruppe und informierten über die Strukturen und Aufgaben der DLG. In den Sitzungen sammelten die Teilnehmenden viele Ideen, es wurden Informationen ausgetauscht und über die Ziele der DLG-Hochschulteams gesprochen. Am Abend klang der Tag in der Apfelwein-Botschaft in Frankfurt in geselliger Runde aus.

Glücksfall Fachkräftemangel

Am Samstag folgte ein spannender Workshop zum Thema “Glücksfall Fachkräftemangel? Was sind die Erfolgsrezepte der Zukunft?“ unter der Anleitung von Bertram von Czettritz von der entra Beratung, Hof Schlamann. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Referenten folgte die Vorstellungsrunde der interessierten Workshop-Teilnehmer. Allerdings betete hier nicht jeder wie gewohnt seine Biographie herunter, stattdessen sollten sich Pärchen bilden. Teampartner war die Person, die man am wenigsten kannte. Ziel war es, seinen neuen besten Freund der Gruppe vorstellen zu können. Dazu gab es Fragen, und auch die waren etwas Besonderes: nicht etwa: Wie alt bist du? Woher kommst du? Sondern: Was sind deine Stärken? Woran musst du noch wachsen? Und wo stehst du gerade im Leben? Heraus kamen Antworten wie: Ich bin sehr hilfsbereit, ich kann gut organisieren, ich bin kommunikativ und vieles mehr.
 

Intensiver Austausch

Schwächen waren mangelnde Kritikfähigkeit, große Emotionen oder auch nicht Nein sagen zu können. Am Ende war es sehr interessant zu sehen, dass alle zwar unterschiedlich sind, aber einige Antworten doch häufiger fielen. Auch war der Austausch über den kommenden Lebensschritt sehr intensiv. Folgt die Betriebsübernahme, oder geht es nach dem Studium doch eher in Richtung Industrie? Bertram von Czettritz versuchte zu vermitteln, dass es unerheblich ist, welcher Weg eingeschlagen wird, es muss sich nur für die Person selbst gut und richtig anfühlen.
 

Work-Life-Balance

Nach einer kurzen Pause wurden dann zwei Gruppen gebildet. Eine davon behandelte den „Perfekten Arbeitsplatz“, die andere den „Kack Arbeitsplatz“. Hier wurde schnell klar, dass das Gehalt am Ende gar nicht so entscheidend ist, stattdessen kommt es viel mehr auf Arbeitsklima, Wertschätzung und eine gute Work-Life-Balance an. Es wurde aber auch deutlich, dass die genannten Faktoren gewichtet werden können, der perfekte Arbeitsplatz jedoch durch den Wegfall einiger kleiner Aspekte gar nicht mehr so perfekt ist.
 

Bewerbergespräch professionell führen

Nach der Mittagspause wurden noch Themen angesprochen, welche die Mitarbeiterfindung und -führung betrafen: Passe ich in eine leitende Rolle? Wie finde ich heraus, ob ein Bewerber in mein Unternehmen passt? Wie gehe ich mit schwierigen Mitarbeitern um? Wie behaupte ich mich als Neueinsteiger und wie führe ich ein Bewerbungsgespräch sinnvoll? Auch hier wurden wieder die sozialen Aspekte deutlich. In einer leitenden Funktion muss zwar das Big Picture an erster Stelle stehen, aber nicht weniger wichtig sind Kommunikation, Vertrauen und das Delegieren von Aufgaben. Nur so lässt sich ein Unternehmen professionell führen und sich in die richtige Richtung entwickeln.

Am Ende des Tages konnten alle Teilnehmer sehr zufrieden und mit viel Input und neuer Motivation durch die gelernten Herangehensweisen an verschiedenste Probleme den Heimweg antreten.


Text: Alena Scholz, DLG